Studienziele und Berufsfelder

Das Ziel des Masterstudiums EST ist es, Studierende auszubilden, die die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit seinen wissenschaflich und technisch vermittelten Umbrüchen kritisch und produktiv handlungsanleitend reflektieren.

Das Masterstudium EST enthält die Fachbereiche Philosophie, Geschichte sowie Wissenschafs- und Technikforschung. Das Kursangebot ermöglicht Studierenden den Erwerb des Fachwissens und der Methodenkompetenzen aller drei Bereiche, sowie ein multiperspektives Verständnis der gemeinsamen Forschungsgegenstände. Durch individuelle Schwerpunktsetzung, Vertiefung und die Wahlmöglichkeit zum Fachstudium anderer Disziplinen werden innovative Forschungskombinationen und originelle Spezialisierungen möglich. Wissenschafsphilosophie, Wissenschafsgeschichte sowie Wissenschafs- und Technikforschung analysieren Praktiken und Strukturen, in denen Wissen generiert, verhandelt, vermittelt, verwendet und herausgefordert wird. In diesem Sinne sind sie Epistemologien. 

Die Absolvent*innen des Masterstudiums EST sind über ein Bachelorstudium hinaus befähigt, folgende Gegenstandsbereiche zu untersuchen, zu verstehen und zu bewerten:

(a) historische und gegenwärtige Entwicklungen von Wissen, Wissenschaft und Technik sowie ihr Verhältnis zur Umwelt, Gesellschaft und Kultur, einschließlich

(b) der Verflechtung von Wissenschaft und Technologie in der Technowissenschaft; und

(c) Überlegungen zu (a) und (b) in einer Vielzahl von Diskursen (von Literatur bis Theologie, von Philosophie bis Geschichte, von Soziologie bis Politik, von Nachhaltigkeit bis Digitalisierung).

Die Absolvent*innen erwerben Kompetenzen in einer Vielzahl von Forschungsmethoden. Diese reichen von grundlegenden Verfahren der qualitativen Methoden wie Quellenkritik, logischer Rekonstruktion von Argumenten und ethnographischer Beobachtung bis hin zu Methodenrepertoires jüngeren Datums. Hierzu zählen beispielsweise empirische Philosophie, computergestützte Analysen, Big Data oder Geschichte der Dateninfrastrukturen, Ansätze der transformativen History and Philosophy of Science wie epistemische Dekolonialisierung und globale Wissenscha6sgeschichte. Vermittelt werden zudem Methoden, die der Diversität, atypisch verkörperten Personen und Critical Race Theory Rechnung tragen. Eine Besonderheit des Masterstudiums EST ist die Förderung gezielter Spezialisierung im Vertiefungsmodul. Dies geschieht durch die Belegung spezieller Fachwissenschafen, beispielsweise durch ein individuelles Zusatzprofil, welches in Natur- und Ingenieurswissenschafen, in Geistes- oder Sozialwissenschafen erworben werden kann.

Zudem zielt der Studiengang auf allen Ebenen auf Interdisziplinarität ab: Studierende lernen, Fragen und Methoden aus der Wissenscha6sgeschichte, der Wissenscha6sphilosophie und der sozialwissenscha6lichen Wissenschafts- und Technikforschung (Science and Technology Studies) zu integrieren. Das Masterstudium EST ermöglicht es Studierenden, sich auf die vielfältigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts hin auszubilden, und diese Herausforderungen auf historisch, philosophisch und sozialwissenschaflich fundierte Weise anzugehen. Besonderer Wert wird auf Teamfähigkeit gelegt, sowie auf die Fähigkeit, klar und überzeugend zu schreiben und zu argumentieren. Die Studierenden befassen sich in den Lehrveranstaltungen des Studiums mit Inhalten und Methoden, die dem aktuellen Stand der Forschung im jeweiligen Fachbereich entsprechen. Im Vordergrund steht die wissenschaflich fundierte Reflexion ausgerichtet am aktuellen Stand der Wissenschaft. Das Masterstudium EST dient der Vertiefung der in den jeweiligen Bachelorstudiengängen vermittelten Kompetenzen und Inhalte.

Das Masterstudium EST eröffnet seinen Absolvent*innen ein breites Spektrum von Positionen und Tätigkeiten, beispielsweise Promotion in einer der drei konstituierenden Disziplinen; Positionen im Wissenschafts- und Technologiejournalismus; Karrieren in der Politikberatung, der Datenethik und Technikfolgenabschätzung; Positionen zur Förderung des öffentlichen Verständnisses für Wissenschaft und Technologie in zunehmend komplexen und technisierten Umwelten; Managementpositionen in der Wissenscha6sverwaltung, in internationalen Organisationen mit technischer Ausrichtung und wissenschaftlichen Fachverbänden und Vereinigungen; Lektoratstätigkeiten in Zeitungen, Fachzeitschriften und Verlagen; Sachbuchautor*in; Positionen in Public History, kommunalen Kulturämtern, Sammlungen, Museen und Archiven.